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Die Geschichte der Firma NSU beginnt im Jahr 1873, in Riedlingen gründet Christian Schmidt zusammen mit Heinrich Stoll eine mechanische Werkstätte. Dort werden Strickmaschinen produziert. Wenig später verkrachen sich
Schmidt und Stoll. Da man in Riedlingen sehr beengt ist, sieht sich Schmidt nach einen neuen Standort um und findet ihn in Neckarsulm. Hier gründet er 1880 die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik.Im Todesjahr
von Schmidt 1884 wird NSU eine Aktiengesellschaft, die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik AG. Als Österreich 1885 die Einfuhrzölle auf Strickmaschinen drastisch erhöht, steigt man auf die Produktion von
Fahrrädern um. Ab 1887 heißt die Firma Neckarsulmer Fahrradwerke AG, als Markenname verwendet man die Abkürzung NSU für NeckarSUlm. Im Jahr 1889 kommt man zum ersten Mal mit dem Automobil in Berührung,
NSU produziert für Daimler 20 Fahrgestelle für seinen Stahlradwagen. Außerdem fertigte man 1890 Fahrgestelle für Peugeot. Ab 1905 gab es Automobile unter dem Markennamen NSU. 1934 baute Porsche bei NSU drei
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Die NSU Kompressor. Auf- geladen mit einem Centric- Kompressor
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Prototypen des Porsche Typ 32, dem Prototypen des Käfers. Das einzige noch erhaltene Exemplar steht heute im VW-Werksmuseum. Nach dem zweiten Weltkrieg baute man zuerst nur
Fahrräder und Motorräder. 1955 war NSU, der weltgrößte Motorradhersteller. Ab 1958 baute man wieder Autos. Mit Felix Wankel arbeitet NSU seit 1951 zusammen. Zuerst soll er eine Drehschiebersteuerung für den
NSU-Max-Motor entwickeln. Am 13 April 1954 hat Felix Wankel dann die Idee zum DKM, es ist eine Drehkolbenmaschine mit dem Untersetzungs- verhältnis Si 2:3. Zu dem DKM 54, wie er am 1.2.1957 auf
dem Prüfstand anlief, gab es noch entsprechende Zwischenstufen. 1956 ist der Drehkolbenkompressor DKK für den Quickly-Motor zu nennen. Dieser verhalf dem Quickly Motor zu damals sagenhaften 13,5 PS bei 12000
Upm. Mit Bekanntwerden
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Der Baumm Liegestuhl
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der Wankelentwicklung steigt (explodiert) der NSU-Aktienkurs von 124 DM, im Jahr 1957, auf beinahe 3000 DM im Jahr 1960. Es sah im ersten Augenblick so aus, als könne man die Probleme des Motors
einfach lösen. Er ist ja vom Prinzip her bestechend einfach, so liegen aber die Probleme im Detail. Durch die Umkehrung des DKM zum KKM hat man es nicht mehr mit einer reinen
Drehbewegung zu tun. Durch die Überlagerung zweier Drehbewegungen entsteht an der kurzen Achse nach innen gerichtete Fliehkräfte. Außerdem beherrscht man noch nicht
die Abdichtung, der einzelnen Kammern, und der Seitenflächen zueinander. Mit Curtis Wright zieht man den ersten Lizenznehmer ans Land. Zum
Schluss sind es 29 Hauptlizenznehmer, die eine Wankel-Lizenz erwerben. 1962 bringt man den ersten Serien-Motor heraus, für das Wasserski-Schleppgerät. Von 1962-1966 werden ca. 3000
Stück davon gebaut. Bis zum Spidermotor ist es noch ein weiter und beschwerlicher Weg. Erst ab 1964 ist er verkaufsreif. 1967 stellt man den Ro80 vor und erfährt den wohl herbsten Rückschlag.
Hielten die Motoren in der Erprobung erstaunlich gut, so verenden die ersten Serienmotoren in der Kundenhand. Die Ursache ist auch schnell ausgemacht, extremer Kaltverschleiß. Bei der
dreiteiligen Leiste aus IKA nützt sich das Mittelteil schneller ab, als die Ecken. Die Ecken schieben sich nach innen, so kommt es zu Undichtigkeiten und die Motoren verlieren an
Kompression. Eine eiligst geänderte Dichtleiste behebt dieses Problem, aber noch heute hört man unbedarfte Laien auf diesem Problem herumreiten. Im Jahr 1969 fusionierte man mit AUDI zu
AUDI-NSU. Der Ro80 wurde noch bis 1977 in insgesamt 37395 Exemplaren gebaut. Die Wankelentwicklung blieb in Neckarsulm. Dort entstanden noch der Dreischeiben KKM 619, der
Zweischeiben KKM 622 und als krönender Abschluss der EA-871. Natürlich noch der verbreiterte 612 genannt EA-877. Damit endet die Wankel-Ära in Neckarsulm. |