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Presse-Information
Zwickau, 5. Juni 2003
Wankelmotoren aus Sachsen
Sonderausstellung 5. Juni – 30. September Entwicklungsgeschichte der DDR-Wankeltechnik im August Horch Museum Zwickau
Am 5. Juni öffnet eine neue Sonderausstellung im August Horch Museum Zwickau ihre Pforten: Die Kreiskolben-Wankelmotoren-Entwicklung im DDR-Automobilbau wird hier erstmals in einer umfassenden Schau gewürdigt.
Im Januar 1960 wurde der von Felix Wankel und der NSU AG gemeinsam erfundene Kreiskolbenmotor der Fachwelt in München präsentiert. Die bis dahin erzielten Versuchsergebnisse gaben Anlass zu großen Erwartungen.
Der Motor hatte wenig bewegliche Teile, kam ohne Ventile und deren Steuerung aus und hatte keine hin- und hergehenden Massen wie der Hubkolbenmotor. Die Fachwelt war begeistert. Führende Konstrukteure in der DDR
begannen sofort mit der Entwicklung eines eigenen Versuchsmusters und bereits im April 1960 lief der erste in der DDR gefertigte Kreiskolbenmotor auf einem Prüfstand in Karl-Marx-Stadt. Fortan wurde hier und an den
Standorten Zschopau und Zwickau an Kreiskolbenmotoren entwickelt. Der Wankelmotor sollte die in der DDR dominierenden Zweitakttriebwerke vom MZ-Motorrad bis zum Barkas B 1000 ablösen.
Im Jahre 1965 kam es zu
einer Deutsch-Deutschen Kooperation und zu einem umfassenden Lizenzvertrag der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Automobilbau DDR mit NSU/Wankel in der BRD. Dabei wurde ein umfangreicher Entwicklungsaustausch
vereinbart. Nach Jahren intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurde 1969 aus technischen und ökonomischen Gründen die Kreiskolbenentwicklung in der DDR abgebrochen und der Lizenzvertrag gekündigt. Bis zu
diesem Zeitpunkt war die DDR Automobilindustrie der zweitgrößte Lizenznehmer bei NSU/Wankel. August Horch Museum Zwickau gGmbH
Glücklicherweise sind viele Entwicklungen von damals
erhalten geblieben. Sie werden nun im Rahmen der Sonderausstellung gezeigt. So kann man zwei bei MZ entwickelte Wankel-Motorräder bestaunen. Auch der erste Versuchsmotor vom April 1960 ist erhalten und wird gezeigt.
Interessant sind auch Holz- und Stahlmodelle, mit denen die Techniker das Prinzip des Kreiskolbenmotors erstmals nachvollziehen konnten. Zwei dieser Modelle sind ausgestellt.
Höhepunkt bildet ein Trabant 601,
der mit einem KKM 51 ausgerüstet ist. Derartige Versuchsträger waren 1968 auf Sachsens Straßen unterwegs. Dieses mit einem Originalmotor versehene Fahrzeug wurde mit Hilfe des „Fördervereins Automobilmuseum August
Horch“ rekonstruiert und soll im nächsten Jahr auf Probefahrt gehen. Weitere 9 unterschiedliche Versuchsmotoren ergänzen die Ausstellung. Umrahmt wird die DDR Entwicklung noch von NSU-Exponaten, wie dem berühmten
RO 80 und aktueller Wankel Technik! In Kirchberg/Zwickauer Land sollen demnächst Wankelmotoren gefertigt werden. Die dort im Februar 2003 gegründete Wankel AG zeigt in der Ausstellung Triebwerke für
Leichtflugzeuge und Kart-Fahrzeuge.
Die Öffnungszeiten: Dienstag-Donnerstag09:00 - 17:00 Freitag- Sonntag10:00 – 17:00 Montag geschlossen
Die August Horch Museum Zwickau gGmbH ist eine
gemeinnützige Gesellschaft, die von der Stadt Zwickau und der AUDI AG im Dezember 2000 gegründet wurde. Die Geschäftsanteile werden hälftig von den beiden Gesellschaftern gehalten. Zweck der Gesellschaft ist der
Betrieb des August Horch Museums und die Dokumentation der Geschichte des Automobilbaus in Zwickau.
August Horch Museum Zwickau gGmbH Rudolf Vollnhals Tel.03 75 / 3 90 98 95 08 41 / 89 - 3 34 55
Fax03 75 / 27 21 39 72 08 41 / 89 - 3 65 44
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