Aequidistante -
die im Motor verwirklichte Trochoide entspricht nicht der mathematisch erzeugten Kurve. Sie wird um einen kleinen Betrag nach außen verlegt , damit die im Kreiskolben untergebrachten Dichtleisten verschleißgünstiger der Trochoidenkontur folgen können. Das Maß für die A. entspricht dem Radius der abgerundeten Leistenkuppe.
Außenachsig - parallel zueinander liegende Drehachsen zweier rotierender Körper, die wie zwei miteinanderkämmende, außenverzahnte Zahnräder im Eingriff sind.
Corioliskräfte
- beim Durchlaufen der Trochoideneinsattelung treten beim Kreiskolbenmotor nach innen gerichtete Fliehkräfte auf. Zu diesen kommen wegen der wechselnden Gleitgeschwindigkeit der Dichtleisten C. hinzu. Letztere wirken zusätzlich und abweichend zur Fliehkraft auf während der Rotation bewegliche Teile, wie z.B. Dichtleisten.
Dichtbolzen - kurzes, zylindrisches Teil, in dem die Dichtleistenenden und die seitlichen Dichtstreifen zusammenlaufen. Unterlegt mit kleinen Tellerfedern.
Dichtgrenze - Verlauf einer Abdichtung entsprechend den zu schließenden Spalten
Dichtleiste -
ein- oder mehrteiliges Dichtelement an den drei Ecken (Kanten) des Kolbens, auch Scheitelleiste, Radialdichtung oder radiale Dichtleiste genannt. Dichtet zwei benachbarte Kammern gegeneinander ab. Unterlegt mit Anpressfedern zum Abdichten beim Anlassen.
Dichtstreifen - bogenförmige Dichtleiste auf beiden Stirnseiten des Kolbens. Auch Axialdichtung genannt. Unterlegt mit Wellfeder.
Drehkolbenmotor (DKM) –
besitzt mehrere Drehkörper, die wie ein Rad nur um ihren Mittelpunkt (Schwerpunkt) gleichförmig rotieren. Kurbel (Exzenter) wie beim Kreiskolbenmotor (KKM) fällt weg. Die Drehteile können in sich ausgewuchtet werden. Die Wellenlager bleiben ohne Fliehkraftbelastung. Höchste Drehzahlen sind möglich, es gibt innen- und außenachsige Ausführungen.
e - siehe Exzentrizität
Einsattelung - die Stellen, an denen die Trochoide wie bei einer >8< eingeschnürt ist.
Epitrochoide - siehe Trochoide
Erzeugender Radius - siehe Trochoide
Exzenterwelle -
Drehachse mit exzentrisch (außermittig) gelagertem scheibenförmigen Körper, auf dem der Kreiskolben gelagert ist. Vergleichbar mit der Kurbel einer Kurbelwelle, entfällt beim Drehkolbenmotor. Drei Umdrehungen der E. entsprechen einer Umdrehung des Kolbens
Exzentrizität -
Abstand (e) zwischen den Mittelpunkten von Exzenterwelle und Exzenter. Entspricht dem „Hub“ der Kurbelwelle. Wichtigstes Maß zur Erzeugung von raumveränderlichen Trochoidenmaschinen. Die E. entspricht dem Abstand zwischen den Drehachsen von Innen- und Außenläufer beim Drehkolbenmotor.
Gleitgeschwindigkeit
- Geschwindigkeit der Dichtleiste beim Gleiten entlang der Trochoide. Der Kolbengeschwindigkeit beim Hubkolbenmotor vergleichbar. Entsprechend der Trochoidenkontur wechselt die G. bei gleichbleibender Exzenterwellendrehzahl ständig.
Heißer Bogen - Zone der Trochoide, die nur von heißem Gas bestrichen wird.
Hohlrad - innenverzahntes Steuerzahnrad im Kreiskolben. Wälzt sich um außenverzahntes kleines Zahnrad ab, das fest mit dem Gehäuseseitenteil verbunden ist. Erst dadurch wird die Kolbenbewegung erzwungen.
Hüllfigur - Innere Hüllfigur
Hypotrochoide - Trochoide
Innenachsig -
parallelachsige Lage der Drehachsen zweier rotierender Drehkörper wie bei zwei verschieden großen, ineinanderkämmenden Zahnrädern. Beim Wankelmotor liegt ein parallel- und innenachsiges System vor.
Innere Hüllfigur (innere Hüllkurve) -
Begrenzung einer Fläche , die frei bleibt, wenn ein trochoidenförmiger Gegenkörper rotiert. Je nachdem, ob die Trochoide umschließender oder eingeschlossener Drehkörper ist, entsteht eine innere oder äußere Hüllfigur. Der Kolben beim Wankelmotor entspricht der inneren Hüllfigur einer äußeren Epitrochoide. Die Hüllkurve lässt sich auf folgende Weise darstellen: legt an die Kontur des Außenläufers mit einer farbabgebenden Schicht an und dreht Ihn auf einer ebenen Fläche um seinen Mittelpunkt, wird diese von Ihm nur in einem bestimmten Bereich gefärbt. Die freibleibende Fläche hat die Konturen des Innenläufers
Kämmeingriff - Eingriffsart zweier miteinander rotierende Körper. Entspricht dem Eingriff von Zahn und Lücke von miteinander kämmenden Zahnrädern.
K-Faktor
- Kennwert für die Gestaltung des Kreiskolbenmotors. Verhältnis von erzeugendem Radius ( Trochoide) und Exzentrizität: R/e. Beeinflusst Verdichtung, Einsattelung, Dichtleisenschwenkwinkel, Kolbengröße oder Exzenterwellendurchmesser. Alle Werte hängen mathematisch miteinander zusammen, wird einer geändert, ändern sich auch die anderen.
Klirren - auch Prasseln genannt. Geräusch der Dichtleisten in ihrer Nut
Kolbenmulde -
Befindet sich eine Kolbenflanke mittig an der Einsattelung der Trochoide, würde ohne Mulde keine Verbindung zwischen beiden Teilkammern bestehen. Muldenlage und –form kann zur Erzielung besserer Verbrennungseigenschaften variiert werden.
Kreiseingriff - die im Eingriff befindlichen Drehteile haben eine kreisend parallel geführte Bewegung zueinander.
Kreiskolben -
dreieckförmiger, die Leistung übertragendes Teil beim Wankelmotor, auch als Läufer, Kolbenläufer, Rotor oder einfach Kolben bezeichnet. Kreist mit dem rotierenden Exzenter der Exzenterwelle und dreht sich dabei durch eine Zahnradsteuerung (Hohlrad und Ritzel) um sich selbst. Die drei Ecken werden auch Kanten, die beiden Seiten auch Stirnseiten und die drei Schenkel auch Flanken genannt.
Kreiskolbenmotor
- entsteht aus dem Drehkolbenmotor durch kinematische Umkehrung. Der Außenläufer wird stillgesetzt. Der Mittelpunkt des Innenläufer muss nun kreisen um veränderliche Räume für ein Viertaktverfahren zu erzeugen. Dafür muss seine Drehachse durch einen Exzenter (entsprechend der Kurbel einer Kurbelwelle) geführt werden. Auswuchten des Kolben ist nur über das Wellenlager und gesonderte Gegengewichte möglich. Drehzahlen eines Drehkolbenmotors werden nicht erreicht.
Kurvenerzeugender Punkt - der Punkt, der zur Erzeugung einer Trochoide (Epitrochoide) auf einem Kreis gewählt wird, der auf einem anderen Kreis abrollt. Die Verbindung der Punkte ergibt die Trochoide.
Kurze Achse - Abstand vom Mittelpunkt zur engsten Stelle der Einsattelung der Trochoide.
Lange Achse - längster Abstand vom Mittelpunkt der Trochoide. Setzt sich aus Exzentrizität e und erzeugendem Radius R zusammen.
Läufer - anderer Ausdruck für rotierendes Teil ( Kolben).
Mantel - beim Wankelmotor umschließendes Gehäusemittelteil mit der Trochoidenlaufbahn.
Mitteldruck -
mittlerer, auf die Kolbenfläche wirkender Verbrennungsdruck, gemessen in kp/cm2 . Abhängig von Zylinder- bzw. Kammerfüllung mit Frischgas, Gaswechselsteuerung, Vedichtungstakt, Temperaturverhältnisse und andere. Maß für die Berechnung von Drehmoment und Leistung und somit auch für den Wirkungsgrad.
Öldichtung - Abdichtung der beiden Kolbenstirnseiten gegenüber dem im Kolben befindlichen Kühlöl
R - Abkürzung für erzeugender Radius ( Trochoide).
Rattermarken - riffelartige Verschleißerscheinungen auf der Trochoide, verursacht u. a. durch Reibschwingungen der Scheitelleisten.
Rotationskolbenmotor - Oberbegriff für Dreh- und Kreiskolbenmotor. Rotieren schließt Drehen und Kreisen ein.
Rotor - anderer Begriff für rotierenden Kolben.
Scheitelleiste - Dichtleiste
Schlupfeingriff -
bei innenachsigen Systemen kann der Außenläufer schneller als der Innenläufer drehen. Nur möglich, wenn letzterer entlang der Konturen des Außenläufers gleitet. Dann besteht zwischen Innen- und Außenläufer Schlupfeingriff.
Schwenkwinkel - Begriff für den sich stetig ändernden Winkel der Dichtleiste, wenn sie entlang der Trochoide gleitet, hervorgerufen durch die verschiedenen Kolbenstellungen.
Seitenauslass - Da beim Renesis die Auslassöffnung seitlich angeordnet und so gestaltet sind, dass das unverbrannte Gemisch von der Kolbenflanke über den Totpunkt hinweg zum nächsten Einlasstakt
mitgeführt wird, geht dieser Anteil an Energie nicht verloren. Verbrauch und die Emissionen sinken. Siehe Umfangsauslass.
Seitendichtung - Abdichtung des Kolbens gegenüber den beiden Seitenteilen des Gehäuses, auch stirnseitige oder axiale Abdichtung genannt.
Seiteneinlass -
Zuführung des Frischgases durch das Seitenteil. Man entgeht damit zu großer Überschneidung mit dem Gasauslaß in der Trochoide. Auch Einlass von beiden Seiten oder kombinierter Umfangs- und Seiteneinlass wird praktiziert.
Trochoide - übliche Abkürzung für z. B. Epi- oder Hypotrochoide. Die dem Wankelmotor zugrundeliegnde Epitrochoide kann auf verschiedene Arten erzeugt werden. Sie entsteht
beispielsweise beim Abrollen eines Kreises auf einem anderen Kreis mit doppeltem Radius. Dafür wird ein innerhalb des Abrollkreises gewählter Punkt fortlaufend markiert. Der Radius des Grundkreises entspricht dem
Abstand vom Mittelpunkt des Kreiskolbens zu einer seiner Ecken (erzeugender Radius = R). Der Abstand des gewählten Punktes (kurvenerzeugender Punkt) vom Mittelpunkt des Abrollkreises entspricht
der Exzentrizität. Rollt der Abrollkreis innerhalb des Grundkreises ab, entsteht eine Hypotrochoide. Liegt der Punkt auf dem Umfang des Abrollkreises, entstehen entsprechend Epi- oder Hypozykloiden.
Der Abrollkreis kann auch über dem Grundkreis hängen, etwa wie ein innenverzahntes Hohlrad über einem außenverzahnten kleineren Rad (dem innenachsigen Prinzip einer Rotationskolbenmaschine
vergleichbar). Trochoide kommt von griechisch trochos – das Rad. Beim NSU-Wankelmotor liegt eine zweibogige Epitrochoide mit innerer Hüllfigur vor.
Umfangsauslass - Gasauslass in der Trochoide. Normalerweise werden die Gemischreste und die unverbrannten Abgasanteile über den Umfangsauslass ausgeschoben und verschlechtern die Emissionen. Siehe Seitenauslass.
Umfangseinlass - Gaseinlass in der Trochoide. Bewirkt bessere Kammerfüllung, verursacht aber Gasüberschneidung mit benachbartem Gasauslass und damit Schieberuckeln.
Zwickel - Schmaler Spalt zwischen Kolbenflanke und Laufbahn. Es gibt den voreilenden und den nacheilenden Zwickel. Im nacheilenden Zwickel sammelt sich unverbranntes Gemisch, durch die Massenträgheit.
Zwischenteil - bei Zwei- oder Mehrkammermotoren trennende Gehäuseseitenwand zwischen den Läufern.
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